Die Kunst des waffenlosen Kampfes.
Sie ist heute eine anerkannte olympische Disziplin und wird beim Deutschen Sportbund durch die Deutsche Taekwondo Union (DTU) vertreten.
Durch die Spaltung Koreas gibt es in dieser Sportart auch zwei Weltverbände.
Zum einen ist dies die Internationale Taekwondo Federation (ITF), die von Nordkorea vertreten wird, und zum anderen die World Taekwondo Federation (WTF) mit Sitz in Südkorea.
Der Taekwondo Stralsund e.V. ist als Mitglied der Taekwondo Union Mecklenburg-Vorpommern e.V. in der WTF organisiert.
Das Taekwondo verfügt über ein reichhaltiges Arsenal von Techniken, die in Hinsicht auf Qualität und Quantität keineswegs hinter den Techniken des Karate zurückstehen; einer in Bezug auf die Basistechniken vergleichbaren Sportart.
Aber auch dort zeigen sich schon Unterschiede, denn während das Karate hauptsächlich auf ein Zusammentreffen mit einem auf den Füßen stehenden Gegner ausgerichtet ist, besteht das Ziel beim Taekwondo außerdem darin, einen auf einem Pferd sitzenden Gegner zu bekämpfen. Aus diesem Grund wird beim Taekwondo besondere Aufmerksamkeit auf Bein- und Sprungtechniken gelegt.
Wie entstand Taekwondo?
Die Geschichte des Kampfsports in Korea reicht bis in die Zeit, in der die Halbinsel in die drei Königreiche Koguryo (37 v.u.Z. bis 668 v.u. Z. im Norden), Baek Je (18 v.u.Z. bis 663 v.u.Z. im Südwesten) und Silla (57 v.u.Z. bis 935 v.u.Z. im Südosten) aufgeteilt war.
In der Koguryo-Dynastie wurde eine einfache Kampfform namens Taekyon entwickelt. Bis heute erhaltene Grabmalereien zeigen Kämpfer beim Ausführen von Kampftechniken, die noch heute angewandt werden.
Die flächenmäßige Unterlegenheit der kleineren Königreiche Silla und Baek Je zwangen dazu, die eigenen Stärken ständig weiter zu entwickeln und zu verbessern, um sich gegen die militärische und wirtschaftliche Bedrohung aus dem Norgen zu verteidigen.
Die geistige Überlegenheit stellte die Grundlage für den Widerstand gegen den Norden dar. Aus diesem Grund wurde im 7. Jahrhundert das religiös-kämpferische Institut der Hwarang (=Jugendblüten) gegründet, in dem die talentierte Jugend aufgenommen und unterrichtet wurde. Der Grundstein für das heute bekannte Taekwondo war somit gelegt.
Auf Grund der unüberwindbaren Stärke des Hwarang erfolgte die friedliche Vereinigung der drei Königreiche unter der Leitung Sillas. Die Stile der Kampfkünste wurden weiter gepflegt.
Mit der japanischen Besetzung der Koreanischen Halbinsel im Jahr 1910 wurde die Ausübung des Taekyon öffentlich verboten. Viele Koreaner trainierten deshalb heimlich und so entstand eine tiefe Bindung gegenüber dieser Kampfsportart.
Nach dem 2. Weltkrieg und der Teilung Nord- und Südkoreas entwickelte sich auch das Taekwondo in unterschiedliche Richtungen.
Unter General Choi Hong Hi entwickelte sich in Nordkorea das ITF-Taekwondo (International Taekwondo Federation) und unter Kim Un-Yong das WTF-Taekwondo (World Taekwondo Federation).
Im Jahr 1971 wurde Taekwondo offiziell als Nationalsportart anerkannt.
Wie entwickelte sich Taekwondo weiter?
1973
Gründung der World-Taekwondo-Federation, WTF
1. Weltmeisterschaften in Seoul
1975
2. Weltmeisterschaften in Soul
WTF wird offizielles Mitglied der General Association of International Sports Federation
1977
3. Weltmeisterschaften in Chicago/USA
1979
4. Weltmeisterschaften in Stuttgart 24.-28. Oktober
1980
Anerkennung von Taekwondo durch das Intern. Olympische Kommitee (IOC) in Moskau
1987
8. Weltmeisterschaften (Herren) in Barcelona
1. Weltmeisterschaften (Damen) in Barcelona
1988
Taekwondo als Vorführungsdisziplin bei den 24. Olympischen Spielen in Seoul / Süd-Korea vom 17.-20. September
1992
Taekwondo als Vorführungsdisziplien bei den Olym. Spielen in Barcelona / Spanien
2000
Erstmalige Teilnahme an den Olympischen Spielen als offizielle Sportart in Sydney/Australien